31.08.08

Neue Projekte zu Hauf


Es ist eine Epedemie. Heute an dr3 neuen Instrumenten gewerkt... Brauche bald ein neues Hobby, weil es schon kräftig unordentlich aussieht...


Nummer 6: fertig
Nummer 7: Wird die Alpha Zeller von Birgit. Am Korpus herumgebastelt..
Nummer 8: Hartholzstück in eine Zigarrenbox eingesetzt, vielleicht ist das stabiler. Das wird eine blechummantelte E-Gitarre. Endlich eine Verwendung für leere Bierdosen!! "16er"-Blech aus Ottakring findet Verwendung

n° 6: Partagas


So, Partagas ist Sonntag Nachmittag fertig geworden. Das ist ein Schwestermodell von n°3 und n°4:
- 3 Saiten GDg
- Saitenstärke 010-013-026 (glaub' ich)
- Mensur 493mm
- Im Unterschied zu den Schwestern geht hier der Hals aus Stabilitätsgründen längs durch die ganze box.

Instrumente für die Kleinen

Vanessa (4) hat gewählt: Monte Cruz. Fridolin bekommt daher Simón Bolívar. Er ist schon fünf und möchte Straßenmusikant werden. Papa Joe beauftragt eine weitere für seine Tochter (7).

Joe besorgte mir Holz; Fichte 6,8mm. Jetzt wird gesägt, um eigene Entwürfe zu verwirklichen...

27.08.08

Klangboxberstärker: Hoyo de Monterrey

Das Ding war eine harte Nuß. Wie auch mechanisch so fehlen auch elektrisch wichtige Werkzeuge. Nur gut, dass die Verstärkereinheit alle Fehlversuche beim Einbauen der Versorgungsschalter - mangels Multimeter - geduldig mitmachte. Aber so soll es auch sein, unprofessionell und trotzdem funktionierend.

Die Verstärkerbox ist eine Zigarrenkiste 16x12x10cm. Betrieben entweder mit Batterie (2x 4,5V) oder mit Netzteil (12V). Das Umschalten auf Netzteilversorgung erfolgt automatisch beim Einstecken in die Klinkenbuchse. Eine rote LED zeigt an, ob Spannung anliegt.

Wummernder Bass is' nich. Das Ding ist für die Alpha Zeller nicht geeignet: Die tiefen Töne packt der Lautsprecher nicht. Die E-Ukulele hört sich dagegen superfein an, der Netzbrumm hält sich in Grenzen.

24.08.08

Alles logo!







Ein Logo sollten die Dinger schon bekommen, oder? Mittlerweile sind's ja schon 5.


Die Logo-Entwürfe sind aus gekochten Spaghetti. Das erste ist eine stilisierte Klangbox, das zweite der Zupfer mit Box, 3 und 4 ein Namenszug und n°5... tja, das ist einfach nur eine auf den Tisch geworfene, verknäulte Nudel.

N°2 macht das Rennen und wird ein Logo


Cigar Box Guitars aus Bayern

Beim Surfen bin ich auf die Seite eines bayrischen Cigar box Guitar-Bauers gestossen: www.cigarboxguitar.de

Die Dinger sind echte Meisterwerke! Die klangboxen sind zwar mit denen verwandt, aber bei weitem nicht so ausgereift. Netter Zufall: Simon Bolivar hat einen bayrischen Cousin.

Café C.I.

Gestern im Café Club International (http://www.cic.at.tf/) probierte Walter die neue Montecruz aus, AC/DC genau am passenden Ort. Die männlichen Gäste waren verzückt, die klangbox findet Anklang.

Transportiert werden die Dinger in Gigboxen aus Gemüsekisten; der Kellner war begeistert, es sehe aus "... wie Schuhputzer in Rio".

Daraus wird mehr...

23.08.08

n° 5 Montecruz


Die wird ein Kracher, das weiss ich jetzt schon. Wieder eine neue Bauart, diesmal ist der Hals aus einem Stück. Tja, das gute Stück war früher ein Tischbein und stand in einer Kaserne rum. Am Ansatz zur Box ist ein Eckerl rausgesägt, sodass die Oberseite ca. 5 cm in die box reinragt. Stirnseitig wird der Hals vom Inneren der box aus verschraubt. In der box drinnen gibt es freilich Verstrebungen vorne (Halsansatz) und hinten (Saitenaufnahme). An jeder Längsseite sitzt ebenfalls ein Holz zur Versteifung.

Das Ding ist fast fertig; Saiten sind aufgezogen, der Klang röhrt. Das Schallloch gibt den Blick frei ins schöne innere Logo mit gekreuzten Degen; bin am Überlegen, ob da ein Haarsieb raufkommt. Hätte natürlich seinen optischen Reiz, mal sehen, welchen Einfluss das auf den Klang hat.

Jetzt soll sie noch elektrisch werden. Das wird meine erste E-Bariton Ukulele mit Tuning DGHE, Mensur allerdings länger, in etwa 55 cm.

n° 4 ist fertig: Monte Cristo!

Mensur 45,6cm, 3 Saiten GDg

Die Schwesterklangbox von Simón Bolívar ist fertig. Anders als bei der Schwester ging das Bund kleben flux, die Bünde klingen rein.

Im Vergleich zu Alpha Zeller weniger Volumen, man merkt den kleinen Korpus: 22 x 14 x 3,5cm. Dennoch, in den Höhen ist sie firm.

Trotzdem nette Dinger, die den zukünftigen Besitzern hoffentlich ebensoviel Spass machen. Sie sind auch erst fünf.

19.08.08

n° 3 & 4: Vielversprechender Sound!


Diese 3-string guitars haben gleiche Form und Bauart. Die Mechaniken sind eingesetzt, Nylons aufgezogen. Mal ausprobieren, ob der Klang sanfter ist und plongt.

Tut er nicht, schaler Sound. Also andere Saiten aufziehen, aus feinstem Stahl - und siehe da: Wunderbarer klarer Klang! Die ganze Kiste vibriert. Jetzt noch ein Schallloch gebohrt, ich bin zufrieden.

Wichtige Entdeckung: Der Deckel muss satt anliegen, dann resoniert's merkbar besser. Der Deckel muss leicht zu Öffnen und Schließen sein; da wird ein Sortimentstudium im Baumarkt hoffentlich die Lösung bringen.

Die Bünde waren schon vorgezwickt, also in bewährter Manier aufkleben, eins nach dem andern mit dem Stimmgerät einrichten. Hmm... auch, wenn die offenen Saiten genau gestimmt sind, gibt es Abweichungen auf den Bünden. Da scheint die unterschiedliche Spannung der Saiten Einfluss zu haben. Ist aber trotzdem genauer als mit dem Fretboard-Calculator.

Simon Bolivar ist fertig, die Schwester folgt Morgen.

17.08.08

Wie tut das?

Vor mir liegt eine Tabelle mit Griffen. Schön. Wie zum Geier kann man das Greifen? 3 Finger pro Quadratzentimeter? Vielleicht hilft ein Buch, werde eines besorgen. Schließlich bin ich ja nicht der erste, der an Platzmangel auf dem fretboard leidet, oder?

n° 2 La Flor de Cano

Der Steg ist nich gut gearbeitet. Er ist lose und der Saitensabstand 9mm ist zu eng, und schlecht gearbeitet obendrein. Ich hatte da auch noch keine Dreikantfeile. Also, ein neues Teil wird montiert, Saitenabstand 10mm, schön dreieckig gefeilt. Vielleicht kann ich dann den "D"-Akkord greifen, ohne Platzangst zu bekommen.

Und die Aufnahme der Saiten erfolgt nun nicht über gebogene Nägel (Aua!). Die Saiten werden nun schön anständig von Innen durchgefädelt.

Schnitt!

In den Daumen geschnitten. Voll abgerutscht, Blut. Das war am Donnerstag, gleich Druckverband mit tape.Das tape habe ich leider erst heute Sonntag gewechselt (ich vergaß). Sieht in etwa so aus, wie man sich den Daumen einer Wasserleiche vorstellt. Mit entsprechendem Geruch... Lt. Ärztin aber nix Schlimmes. Wer weiss, woran die sonst riecht!

16.08.08

n° 3 und n° 4 im Bau

n° 3 - Simon Bolivar
n° 4 - Monte Cristo

Meine kleine Nichte Vanessa und Fridolin, der Bub von Papa Joe, werden schon bald eine 3-string cigar box guitar haben. Nennt man das strumstick?

Fridolin war laut Joe total aufgeregt, als er n°1 Alpha Zeller "probieren" konnte.
Dieses Mal bekommen die Dinger einen schmalen Hals, 35mm. Mensur wird 46cm, Nylonbespannung. Als Mechanik nehme ich je eine 3er-Mechanik.

Schenke Flores!

Armin hat "Flor de Cano" gesehen und möchte sie seiner Freundin zum Jahrestag schenken. Finde ich nett von ihm! Die kann wenigstens spielen und singen sowieso, vor zahlendem Publikum. Ich werde mir wohl eine neue Uke bauen und die Flor verkaufen.

update: Armin ist nun glücklicher Besitzer der "Flor de Cano" und ihrer Gemüsekistengigbox. Viel Spass beim Schenken, Armin!

Walter rockt

... sag' ist das geil! Walter kann spielen, das wusste ich schon. Nur entlockte er n°1 und n°2 Rock vom Feinsten. Und elektrisc klingen die Dinger super. Für mich halt. Perfekt sollen die Instrumente gar nicht sein, sondern trashig!

n° 2: La Flor de Cano


















Ich war in Spanien und bin mit Zigarrenkisten heimgekommen. Mit einigen. Aus "La Flor de Cano" sollte meine erste Ukulele werden. Mit im Vergleich zur Alpha Zeller revolutionärer Bauart: Die Hals-Latte wurde mit einer 4mm-Ausnehmung versehen und in die Kiste versenkt (Fotos folgen, sobald die Scheiss-Kamera wieder geht). Dadurch schließt die Oberseite der Latte genau mit dem Deckel der Kiste ab. Darauf kommt mun das fret-board (5mm), es ergibt sich eine Höhendifferenz zum Deckel der Zigarrenkiste um - tja um genau die Stärke des fretboards. Den Hals habe ich mit einem Küchenmesser bearbeitet und etwas abgerundet.

Die Mechanik besteht aus 2 3er-Gruppen, aus dem Musikgeschäft um 11 Euro.

Die Bünde waren diesmal nicht aus Essstäbchen vom Chinesen, weil ich keine mehr hatte. Stattdessen besorgte ich 2mm-Draht, der mit Kombizange abgelängt wurde. Der obere Steg ist ein 10mm-Winkelstück aus Alu mit ausgefeilter eingefeilter Ausnehmung für die Saiten, im Abstand 9mm. Unten das selbe mit 13mm. Dort liegt der Winkel allerdings auf beiden Schenkeln. Mensur ist 395mm.

Im Inneren der Kiste befindet sich eine Querverstrebung am unteren Ende der Uke mit Bohrungen zum Saiten einfädeln. Zur besesseren Lasteinleitung ins Holz sind innen und aussen kleine Beilagscheiben angeklebt. An der Aussenkannte werden die Saiten über einen Winkel auf den Steg geführt.

Ja, und elektrisch ist sie auch. In 6 Bohrungen wurde von innen der Pick-up angebracht. Der Abstand zu den Saiten ist groß, aber es funktioniert trotzdem. Die Abstände stimmen auch nicht überein. Vielleicht werde ich noch ein Querblech zum Angleich der magnetischen Induktion anbringen. Dieses Ding hat kein Poti, ich hatte auch keines.

Die Uke klingt gut, ist aber dauernd verstimmt. Vielleicht liegt das an der Verbindung vom Hals zur Kiste, die ist vielleicht nicht steif genug. Oder auch an den Saiten selber, was soll's.

Zur Bespannung: Die g-Saite und die A-Saite sind 0.008p (?) Vielleicht eine null zuviel. Die anderen beiden Saiten sind von einem Gitarrensaitensatz.

Der erste Auftrag - Beta Zeller?

Das kann ich ja nicht für mich behalten. Ich zeigte die Alpha Zeller Markus und Birgit, die nun auch so eine haben will. 3-Saiten in Quint-Oktav haben überzeugt, gerade Griffe kann jeder, und ein Lied begleiten ist watscheneinfach.

Der Auftrag lautet: Baue so ein Ding, allerdings ohne Patronenhülsen. - Wird gemacht.

Ist aber nicht so leicht, weil die Zeller Box nicht mehr im Baumarkt lagernd ist. Und weil man vom dort wenig-Geld-verdienenden Personal auch nicht viel Info erhält, ob und wann eine neue Lieferung eintrifft.

n° 1: Alpha Zeller


Zeller Alpha? Kaum zu glauben, aber ein Ding mit Namen zu versehen is' gar nicht so einfach. Es existiert ja nun, das gute Stück, Klangkörper eine Zeitschriftenbox von Zeller (werde mal googeln, wer die sind). Alpha, weil's halt die erste ist.

Der Hals ist gekröpft, auf der Unterseite des Deckels läuft Richtung Hals eine Latte und steht dort so 10 cm raus. Drauf kommt dann der Hals, knapp 50cm. Der is wieder nach unten aufgedoppelt, um die "Mechanik" aufzunehmen.

Anführungszeichen gibt es ja zu Hauf, doch die "Mechanik" hat sie sich wirklich verdient: Die Saiten werden durch einen Schlitz in Patronenhülsen (StG 77, für Nicht-Zivis) durchgefädelt. In der Hülse sitz eine Mutter M4. Durch das Drehen der M4-Schrauben werden Saiten gespannt oder entlastet. Die fette Büroklammer sorgt für den Sitz der Schraubenköpfe.

Bünde, hmmm... da nimmt man halt, was der Haushalt so hergibt. In meinem Fall mussten die Essstäbchen vom Chinesen dran glauben. Eine Laubsäge hatte ich ja bereits gekauft. Richtig gerade wurde das nicht, is' auch nicht wichtig. Sieht irgenwie aus, wie eine Wirbelsäule, ein doppelt geschwungenes S. Gefällt mir! Das mit dem Fret-Calculator aus dem Netz war nix, mit dem Stimmungsgerät war das einfach einzustellen.

Und nun Stimmung! G-D-G!

UND ES RÖHRTE!

Geiler Klang - spielen müsste man können. So wie die auf youtube halt. Nun denn, so soll das Ding halt elekrifiziert werden. Im Internet wurde ich fündig, ein Magnet-Tonabnehmer um 14 Euro oder so. Plus ein Poti, Verstärkermodul, Lautsprecher, Klinkenstecker und -buchse sowie ein Netzeil.

Der Verstärker war bald zusammengelötet (nachdem der Lötkolben besorgt war). Er brummte zwar, für mich aber nicht schlimm, denn der Augenblick war da: Anstecken und Anschlagen und ES TUT!

Jetzt nur noch das Schallloch ordentlich ausführen. Auch hier wird man im Haushalt fündig. Es musste das Haarsieb aus dem Ausfluss in der Dusche dran glauben, und das aus dem Waschbecken gleich mit.

Und die songs?
- Rudimentäres Klangvergnügen mit Walk the line, Boy named Sue, Ring of fire, Folsom Prison.

Was will Man mehr?

Klangbox-Familie

Tja... selber spielen wär' halt schön. Und was, wenn man's nicht kann?

Nach einiger Überlegung (und surfen im web) kam die Erleuchtung: Komplexitätsreduktion. Statt 6 Gitarrensaiten nur drei oder vier! Losgehen konnte es eigentlich nur mit Probieren.

Und dann ging's los...

Die Erfahrung aus dem Bau eines Instruments fließt in die darauf Folgenden ein, eine Evolution. Gleichzeitig steigt der Anspruch: Am Anfang stand das Ausprobieren, schräge Instrumente mit g-e-b-r-a-u-c-h-t-e-n Bestandteilen. Bei den folgenden Weiterentwicklungen sollte trotzdem die Originalität gewahrt bleiben.

Der Vergleich mit perfekter Stangenware hinsichtlich Ausführung, Klang, Spielbarkeit etc. liegt freilich nahe. Dem gegenüber steht die Klangbox-Familie: Jedes Instrument ein Einzelstück, jeder Fehler Teil des Gesamten.

Der Klangboxblog

Handmade trashy instruments!!